Kostenanpassung bei der Generalsanierung des Eisenhammers des Deilbachtal-Ensembles

28.09.2022

Der Deilbachhammer in Kupferdreh ist der letzte erhaltene Eisenhammer im Ruhrgebiet. Der Umbau und die Sanierung des Deilbachhammer Ensembles starteten bereits im Juli 2017. Das zwischenzeitlich konkretisierte Konzept für den späteren Betrieb des Deilbachtal-Ensembles macht Umplanungen zur Erfüllung der bau- und brandschutzrechtlichen Anforderungen erforderlich. Daher ist eine Kostenanpassung von 2.403.000 Euro um 1.275.000 Euro auf 3.678.000 Euro nötig, diese hatte der Haupt- und Finanzausschuss bereits in seiner Septembersitzung beschlossen. Der Rat der Stadt Essen hat heute (28.09.) die erforderliche überplanmäßige Mittelbereitstellung für das Jahr 2022 in Höhe von 435.000 Euro beschlossen.

Plananpassungen mit zusätzlichen Einbauten, die Spätfolgen der Überflutung im Juli 2021 mit einem Wasserstand von mehr als 1,5 Metern über dem durchschnittlichen Jahrhunderthochwasserstand sowie die sehr starke Auslastung der Firmen im Baubereich und Personalausfälle aufgrund der Corona-Pandemie führen zu einer Kostenanpassung sowie einer Bauzeitverlängerung der Sanierungsmaßnahme voraussichtlich bis zum dritten Quartal 2023.

Die Begutachtung des Fachwerks des Meisterhauses nach weitgehender Entkernung des Gebäudes und Entfernung aller Putze, Verkastungen und sonstigen Verkleidungen hat zudem ergeben, dass erheblich mehr Balken, Decken und Gefache ersetzt oder überarbeitet werden müssen. Der jahrzehntelange Einsatz ungeeigneten Materials bis hin zur Verfüllung von Gefachen mit Basaltpflastersteinen haben dem Ständerwerk stark zugesetzt. Für die Überprüfung war auch die gesamte Verschieferung zu entfernen. Diese muss nach Abschluss der Zimmermannsarbeiten wieder angebracht werden.

Zusammengefasst belaufen sich die Mehrkosten aufgrund der zusätzlichen Schadensbilder durch Hochwasser und Begutachtung inklusiv der hohen allgemeinen Preissteigerung im Baubereich und mit Verlängerung der Bauzeit verbundenen längeren Stand- und Laufzeiten für Gerüste, Zäune und sonstige Nebengewerke auf rund 625.000 Euro.

Was bisher nicht eingeplant war, aber für den Betrieb des Standortes zwingend erforderlich ist, ist außerdem eine Sanierung der Außen-WC-Anlage für die Besucher*innen. Hinzu kommt die ebenfalls bis jetzt noch nicht im Projekt betrachtete und in 2023 als letzter Bauabschnitt anzugehende Herrichtung des Außenbereichs und der Zufahrtsrampe.

Bei der über 70 Meter langen Zufahrtsrampe sind nicht nur die marode Asphaltdecke und Einfriedung zu erneuern. Auch der Unterbau ist für den Nachweis der im Baugenehmigungsverfahren geforderten Traglast für Löschfahrzeuge der Feuerwehr zu erbringen. Die ebenfalls marode Asphaltdecke des Außengeländes ist mit einer denkmalgerechten Pflasterung zu versehen und nach Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands des Hammergebäudes um dieses herum in Teilen niedriger zu modellieren. Dabei sind zum einen Schäden im Unterbau unter den nur provisorisch geflickten beim Juli-Hochwasser unterspülten Bereichen zu beseitigen und zum anderen die Zugänge zu den Arbeiterhäusern, den Besuchertoiletten und dem Meisterhaus barrierefrei zu gestalten.

Da alle Arbeiten in einem Bodendenkmalsbereich erfolgen, sind sie auch zum Schutz des im Boden und auch unterhalb der Rampe verlaufenden Kanals der alten Wasserkunst eng mit der oberen und unteren Denkmalbehörde der Stadt abzustimmen und archäologisch zu begleiten. Des Weiteren ist die jahrzehntealte und beim Hochwasser stark in Mitleidenschaft gezogene Einfriedung zur S-Bahnlinie sowie zum Deilbach zu erneuern.

Die Kostenschätzung hierfür beläuft sich aktuell auf rund 650.000 Euro.

Zur Finanzierung

Mit den oben beschriebenen Mehr- und Zusatzkosten erhöhen sich die Gesamtkosten von 2.403.000 Euro um 1.275.000 Euro auf 3.678.000 Euro. Bisher wurden Fördermittel von 1,75 Million eingeworben.

Das Projekt ist bis einschließlich 2022 mit Mitteln in Höhe von rund 2.653.000 Euro durch Beschlussfassungen des Kämmerers finanziert. 2022 erfolgt nun noch eine überplanmäßige Mittelbereitstellung in Höhe von 435.000 Euro und 2023 sollen die restlichen 590.000 Euro zur Verfügung gestellt werden.

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Der Deilbachhammer stand 2021 unter Wasser.
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